Patina oder Hochglanz?

Eigentlich sollte mein nächster Beitrag schon längst erschienen sein. „Leider“ sind mir da ein oder besser zwei Kleinigkeiten dazwischen gekommen und meine Sammlung ist somit wieder gewachsen. Aufgrund der Reparatur und Reinigung meiner Schreibmaschinen möchte ich mich in meinem heutigen Thema mit der Frage auseinandersetzen, ob bzw. wieviel eine historische Schreibmaschine gereinigt werden sollte.

Ich habe für mich die Frage beantwortet. Da ich meine Maschinen gerne verwende, müssen die Funktionen wiederhergestellt und die Reinigung so gut sein, dass weder das Schreibpapier noch meine Finger schmutzig werden. Wer schon einmal eine alte Schreibmaschine in Händen hielt, hat festgestellt, dass sich neben dem normalen Staub oft eine sogenannte Patina bildet. Eine Schicht an allen Teilen, welche sich im Normalfall nicht nur mit einfachem Seifenwasser entfernen lässt. Manche, welche sich die Schreibmaschine nur zur Dekoration in eine Ecke oder ein Regal stellen möchten, legen auf diese Patina besonderen Wert, da die Maschine damit alt und gebraucht aussieht.

1080199.jpg

Patina

Ich hingegen mag es, wenn die lackierten Teile wieder in ihrem Glanz erstrahlen, jedoch ohne die Spuren der Lebensgeschichte zu vernichten. Die sonstigen Metallteile behalten dabei ihre Patina. Also gibt es bei meinen Schreibmaschinen eine Mischung aus Patina und Hochglanz. Sozusagen sind es historische Glanzstücke.

Um einen glänzenden Anblick zu schaffen, verwende ich nach der Reinigung mit Seife und Wasser Lackpflege aus dem Automobilbereich. Zum Finish trage ich eine Schicht Autohartwax auf, einfach nach Anleitung, und poliere die Teile. Das entfernt zum einen noch hartnäckige Rückstände, sorgt für einen schönen Glanz und hilft bei zukünftigem Staub wischen, durch das Glätten der Oberfläche.

Für ganz hartnäckige Fälle habe ich noch einen Tipp, welcher aber nur vorsichtig angewandt werden sollte. Wenn sich Verschmutzungen nicht mit einem handelsüblichen Küchenschwamm entfernen lassen, habe ich sehr gute Erfahrungen mit feiner Stahlwolle gemacht. Dies sollte aber das letzte Mittel sein, denn die Gefahr von irreversiblen Lackschäden ist nicht auszuschließen, also langsam herantasten!